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Kompakt-Leuchtstofflampe zerbrochen? Quecksilber? Keine Panik!

07.06.12 Die Gefahr für den Verbraucher durch das enthaltene Queck­silber wird teils stark übertrieben dargestellt. Während des Betriebs sind die Lampen völlig ungiftig. Kommt es zum Bruch, kann der Ver­brau­cher mit dem Quecksilber in Kontakt kommen. Dabei sind die Mengen sehr gering.

Der stellvertretende Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes BaWü Ger­hard Bronner ist davon überzeugt, dass es sich für Verbraucher lohnt, auf Ener­gie­spar­lampen umzusteigen. Gesundheitliche Bedenken seien völlig über­trieben. Seiner Meinung nach sind Quecksilberdampflampen ohnehin nur eine Übergangslösung. „Solange die LED-Technik noch nicht vollständig ausgereift ist, sind sie das Mittel zum Zweck", so der Fachmann.

Quecksilberemission durch Glühlampen höher

Das Gros der Quecksilberemissionen stamme ohnehin aus Kohlekraftwerken. Denn von Pflanzen über Jahrmillionen gebundenes Quecksilber stecke in der Kohle. Im Klartext heißt das: Je mehr Strom verbraucht wird, welcher nach wie vor zum Großteil aus Kohlekraft stammt, desto mehr Quecksilber gelangt in die Umwelt. „In dieser Hinsicht steht die Glühlampe vergleichsweise schlecht da", sagt Bronner.

Das in den Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren enthaltene Quecksilber kann zwar beim Zerbrechen des Glases entweichen. „Dank strenger euro­päi­scher Vorschriften sind die Gehalte aber so niedrig, dass bereits durch aus­gie­bi­ges Lüften eine Gesundheitsgefahr vermieden werden kann“, so Bronner. 

Auch der Umweltexperte Dr. Rüdiger Paschotta warnt auf seiner Homepage http://www.energie-lexikon.info vor Panikmache. „Energiesparlampen enthalten nur wenige Milligramm Quecksilber – weitaus weniger als zum Beispiel alte Thermometer und diverse Elek­tro­bau­teile“, so Paschotta. „Selbst nach dem Zerbrechen einer Lampe in einem Wohnraum wird nur ein winziger Bruchteil dieses Quecksilbers eingeatmet, und eine nennenswerte Gesundheitsgefährdung ist aus wissenschaftlicher Sicht unmöglich“, weiß der Experte.

Besser kein Thunfisch essen

Er versteht die Aufregung um die Quecksilberbelastung bei Kompakt-Leucht­stoff­lampen nicht: „Wer eine ordentliche Portion Thunfisch verspeist, sollte sich eher Gedanken über die aufgenommene Quecksilbermenge machen“.
Auch die Ökobilanz falle bei Quecksilberdampflampen trotz des grö­ßeren Herstellungs- und Entsorgungsaufwands besser aus als bei gewöhnlichen Glüh­birnen, so Bronner. Im Vergleich zu konventionellen Glühlampen, die nur rund fünf Prozent Lichtausbeute liefern und den Rest in Form von Wärme verlieren, besitzen gute Energiesparlampen etwa die fünffache Effizienz. Außerdem verfügen sie über eine fast zehnmal höhere Lebensdauer.  

Was tun bei Bruch einer Quecksilberdampflampe?
  • Erst mal Fenster öffnen und gut lüften.
  • Scherben zusammenkehren, wenn möglich mit Handschuhen, in der Mülltonne draußen entsorgen.
  • Wenn nötig, feine Glassplitter absaugen — fertig.
Verbrauchte Lampen entsorgen

Beim Schadstoff-Mobil — Termine im Müllkalender.
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